Moin Leute,
da mir hier schon viel geholfen wurde oder ich die benötigten Infos per Suche gefunden habe möchte ich euch jetzt mal mein Projekt vorstellen.
Die Entscheidung für die KLE, die mir bis dahin irgendwie unbekannt war, hier sieht man die einfach nie, war der Tipp eines Motorradkumpels.
Wie man hier ja schon raus gehört hat habe ich mehrere Motorräder. Seit 2006 fahre ich auch GPZ, erst die 900er, dann ab 2012 ca. auch eine 500er, die ich meiner Frau aufgeschwatzt habe. Seitdem fährt sie sogar ab und an wieder Motorrad, vorher hatte sie auch einen Wasserbüffel, mit dem sie aber gar nicht mehr gefahren ist. Den habe ich mir dann gegriffen und ihn mal mit meinem ganzen Können und wenig Geld wieder schön gemacht - kaufen kann jeder. Zurück zur GPZ, eine 2. bekam dann meine Tochter vor 3 Jahren, auch so´n Projekt was 2 Jahre draußen gestanden hat. Sah nach 2 Wochen Abendbastelei nicht deutlich schlechter aus als die fertige KLE. Inzwischen hat ihr Freund und dessen Bruder auch eine 500er, allerdings beide das D-Modell, wir haben nur A-Modelle, 2 86/87er und eine 89er. Die 500er ist ein klasse Motorrad, für mich etwas klein, aber trotzdem fahre ich gern damit. Gerade im Weserbergland kann man damit gut um die Ecken brechen, da hatte mal ein Forumskollege mit der 900er keine Chance, immer wenn er wieder dran war kam die nächste Kurve. Vom Fahrstil sind wir auf einem Niveau, waren auch schon gemeinsam in den Dolos, will sagen, die kleine GPZ wird häufig unterschätzt.
Da Motorräder mit der Zeit bei mir immer besser werden, hatte ich inzwischen kein Moped mehr für Sauwetter oder für den Winter, wie er früher mal war. Und da hatte ich irgendwann die Idee, das eine Enduro das einzige Moped ist, das dreckig sein darf, vielleicht sogar muss und immer noch gut aussieht. Ich gebe ehrlich zu, ich habe mich NIE für Enduros interessiert. Mein Spruch war immer, wenn ich irgendwo hin will, dann komme ich da auch hin, vielleicht brauche ich etwas länger. OK Algerien und Tunesien hab ich ausgelassen, aber in Marokko und Ägypten war es kein Problem, selbst die Oasenstrecke durch die Lybische Wüste oder die Wellblechpiste zum Antoniuskloster hat der Wasserbüffel problemlos weggesteckt. Zurück zum Thema - da mir die KLE unbekannt war und ich mich im hohen Alter nicht wieder mit neuer Technik ausanandersetzen wollte war die Idee eine GPZ zur Enduro umzubauen. Ein Bekannter von mir fährt eine Harley Sportster, die zur Enduro umgebaut ist, das war mein Vorbild. Jetzt kommt mein Kumpel ins Spiel, der mir erzählte, das sein Jugendfreund , der in Hamburg wohnt, KLE fährt. Letztes JAhr hatte er einen Unfall, aber er hat die Maschine nicht neu aufgebaut, sondern eine andere gekauft. Seine Worte waren "der hat bestimmt noch Teile liegen" vielleicht sogar die Teile, die ich brauche um aus einer GPZ eine Enduro zu bauen. Gleich mal angerufen und es sind nicht nur Teile da, sondern noch die ganze Maschine inkl. neuer gebrauchter Gabel und Vorderrad. Der Preis war sehr fair und um die Sache perfekt zu machen hatte ich 2 Wochen später eine Montage in Meldorf, also lag HH auf dem Weg und mein Kumpel, hatte Zeit und ist mitgefahren und hat mir bei der Montage geholfen. Auf dem Rückweg haben wir dann die KLE abgeholt, das war im Juli 2018. Dann habe ich auch gleich was an der KLE gemacht, war ja neu, aber sollte ja erst zum Winter fertig sein. Wie das so ist rutschte sie immer weiter in die Ecke und es war dann erst Mal Pause bis Januar dieses Jahres. Da habe ich aber auch nicht so von selbst angefangen, denn im Dezember sollte die GPZ meiner Frau, die schon über 2 Jahre stand flott gemacht werden. Zum Glück hat meine Frau das Moped nicht vermisst, da sie sich das Sprunggelenk gebrochen hatte und eh nicht den Mut hatte das Bein voll zu belasten, wie man es beim Mopedfahren vielleicht ab und an mal machen muss. Die GPZ hatte einen Motorschaden, den ich verursacht hatte, aber eigentlich war ich unschuldig, da mir bestimmt 5 Fehler aufgefallen sind, die für den Kolbenschaden verantwortlich waren. Jeder für sich nicht unbedingt, aber im Zusammenspiel ein multiples Organversagen, wie der Mediziner sagen würde. Auf jeden Fall tat ich das, was ich mit zerlegten Motoren immer mache, ich schaue ob irgendwo unnütze Materialanhäufungen und ungleiche Gewichte vorhanden sind und eleminiere das mit Fräser und Briefwaage. Jedenfalls zu Weihnachten war die Maschine fertig, ich war wieder gut in Übung und da lag der Gedanke nicht fern den Arbeitsanfall auszunutzen und die KLE gleich hinterher zu machen. So inzwischen war Anfang Februar und am 6. ging sie durch den TÜV und anschließend zur Anmeldung.
Am Ende war es natürlich doch nicht mehr der Schnapper, da inzwischen 1.083.-€ und ca. 150 Arbeitsstunden reingeflossen sind, aber Spaß hat´s gemacht und ich glaube ganz gut aussehen tut sie auch. Der ganze unnötige Schnickschnack der das Fahren komfortabel macht, wie Heizgriffe von Oxford, Fahrradtacho von Sigma, Thermometer/Voltmeter/Uhr von Koso, Steckdose mit USB vom gelben Mann, Scottoiler, 2. Hupe, Hauptständer und und und ist natürlich in den Kosten enthalten. Die Gebühren kommen natürlich oben drauf.
Ich glaube jetzt ist genug geschrieben, jetzt kommen ein paar Bilder, erst mal die Verkaufsbilder, dann vom fertigen Moped und anschließend noch ein paar Details. Viel Spaß.
Info zu den Bildern:
1.+2. das waren die Verkaufsbilder
3. so sah sie aus als sie hier ankam
4.-8. so sieht sie heute aus
9.+10. Der Stabi ist aus 3mm VA-Blech selbst gebaut, der originale war ausgerissen, ich wollte etwas mehr Stabilität und auch den
Kotflügel höher setzen, aber mehr als 3 cm waren nicht drin. Der verschraddelte vordere Kotflügel ist foliert, so konnte ich ihn noch
retten.