Falls Ihr Interesse an mehr Berichten habt- ich habe von jeder einen Bericht. Diese Enduromania war bisher die einfachste- die erste war damals ziemlich aufregend, man wußte ja nicht, was einen erwartet. Die bin ich auch damals mit der KLE gefahren, danach mit Yamaha TT600R.
Doch jetzt erst mal viel Spaß!
Enduromania 2012
Kurzfristig konnte ich doch noch bei der Enduromania teilnehmen. Regina will ja zu mir ziehen und dadurch benötigt sie die Zeit des Urlaubes um ihre Sachen vorzubereiten bzw. die Sachen der Mädchen aus zu sortieren. Somit fahren wir im Juli nur eine Woche zusammen nach DOLNI KALNA. Da ich im Urlaub nicht zuhause bleiben will plante ich meinen Urlaub um und bin nun in der ersten Juliwoche in Rumänien. Wie der Zufall es will ist Martin vom letzten Jahr auch wiederdabei. Er bringt 2 Kumpel mit die ich noch nicht kenne.
Freitag nach der Autovermietung um 20:00 los. Abendbrot holte ich mir mal bei Mc. Donald. Ich aß es mit Appetit, da ich schon lange nicht mehr dort aß. Weiter ging es dann wieder wie in den letzten Jahren bis Wien. Hier schlief ich wieder auf dem Rastplatz, 02:00 lag ich in meinem Bus. 06:50 saß ich wieder im Bus und fuhr weiter. Ich kam gut durch, es war nur sehr heiß. Hatte ich im letzten Jahr bei der Rückfahrt das heißeste Wochenende in Österreich erwischt, so war es diesmal noch heißer. Ein Thermometer zeigte 37 Grad. Ich kam flott voran, aber ab der Autobahnabfahrt nach Szeged zog es sich. Der Geldautomat, an dem ich immer mein Geld aus dem Automaten hole, war kaputt. Also mußte ich in TIMISOARA nochmals anhalten. Hier haben die Geldautomaten mittlerweile den gleichen Blödsinn wie bei uns, daß sie alles Mögliche anbieten, anstatt gleich in das Menü der Geldausgabe zu wechseln. Ich schaffte es, daß meine EC-Karte nun gesperrt ist. Bei meiner 2. Karte paßte ich besser auf und holte mir 200 Lei. Wobei ein Schein aus dem Geldautomat mit einem Riß heraus kam. Das erwies sich am darauf folgenden Tag als Problem, keiner wollte mir den Geldschein abnehmen. Am späten Nachmittag kam ich im Lager an. Leider war im letzten Dorf der Stand mit dem leckeren Baumkuchen nicht da, ich hatte mich so darauf gefreut. Im Lager traf ich alte Bekannte, die auch schon im letzten Jahr hier waren. Ich parkte meinen Bus und packte aus, lud das Motorrad ab. Ich mußte wenigstens alles soweit vorbereiten, daß ich am nächsten Tag auf meine Tour gehen konnte. Abendbrot aß ich am Bus, da ich noch genug dabei hatte.
Am Sonntag stand ich ca. 8:00 Uhr auf und machte mir ein gemütliches Frühstück am Bus. Dann machte ich mich auf den Weg. Ich wollte bis Resita, dann nach Anina und weiter Richtung Osten zur E 70, dort ein paar Kilometer fahren um dann zum Stausee an Wittmanns Hütte abzubiegen. Bis Resita lief alles bestens, allerdings dort war dann die Straße Richtung Anina gesperrt. Und war etwas verwirrt, wie komme ich jetzt auf meine geplante Strecke. Zur Not doch die Tour bis zur Donau fahren? Also erst mal in dieser Richtung raus aus Resita und dann kam eine Abzweigung, die bei uns als Umleitung ausgeschildert gewesen wäre, in Rumänien spart man sich das. Also fuhr ich diese Straße und kam dann wieder auf die eigentlich geplante Strecke. Das schönste Stück der Strecke bis Anina hatte ich noch vor mir und so langsam hatte ich mich auch wieder auf die TT eingestellt und es machte richtig Spaß. In Anina tankte ich planmäßig das erste Mal und die wollten nicht meinen eingerissenen Geldschein. Wie gut das ich noch 100 Lei in tadellosem Zustand hatte. Weiter ging es auf der Tour. Es ging dann längere Zeit an einem Flußbett lang, tolle Straße in sehr gutem Zustand mit vielen Kurven, Spaß pur. Auf der kreuzenden E 70 tankte ich wieder (Reichweite bei flotter Fahrweise 100-120km auf der Straße)- sicher ist sicher. Nach ein paar Kilometern auf der großen Straße ging es dann wieder auf ein kleinere. Mittlerweile tat mir der Po sehr weh, so daß ich immer wieder im Stehen fuhr. Schließlich kam ich oben am Stausee an und genoß den Ausblick. Zu Wittmanns Hütte fuhr ich doch nicht, da ich schon vorher eine Pause gemacht hatte und was gegessen hatte. Außerdem hätte ich dadurch viel Zeit verloren. So fuhr ich weiter Richtung Brebu Nou, tankte ein letztes Mal an diesem Tag in Slatina Timis. Dann ging es auf die Straße nach Brebu Nou. Ich hatte Hoffnung, daß sie in noch besserem Zustand als letztes Jahr ist aber so war es nicht. Durch die Baufahrzeuge und Unwetter war sie in so schlechtem Zustand, daß mir schnell klar war, daß ich hier nicht mit meinem Bus runter fahren will (für den Rückweg interessant). Die TT hoppelte die Straße bzw. Weg und mein Hintern tat mir bei jeder Unebenheit weh. Ich ließ einfach mal ordentlich Luft aus den Reifen, denn hier würde ich nicht für flotte Straßenfahrt den passenden Luftdruck benötigen. Und schon lief sie sehr ruhig und geschmeidig über die Piste. Leider weiß man nie wo man genau ist, weil sich das Bild der Piste komplett durch die Bauarbeiten und Unwetter verändert hat, macht eigentlich keinen Spaß mehr zu fahren. Im Lager angekommen machte ich erst mal ein Kaffee und ruhte mich aus. Dann wechselte ich die Räder auf die mit Crossreifen, schmierte die Kette und bereitete alles auf die kommenden Tage vor. Irgendwann kamen dann auch die restlichen Leute meines Team- Martin mit Tobias und Jan. Sie klärten erst einmal wo sie schlafen würden und alle waren froh, daß sie im Haus auf dem Gelände ihre Zimmer haben. So luden sie erst mal ihre 3 Motorräder vom Hänger und plazierten sie neben meinem Bus, der für die Woche der zentrale Punkt für das Lagerleben von uns war, was Wartung, Reparatur, Kaffee und Sambuca trinken, ... betraf. Abendbrot und Eröffnungsveranstaltung wurde aufgrund des Endspieles der Europameisterschaft nach vorne verschoben. Dann quatschten wir noch ein bißchen und so ging schließlich der Sonntag zu Ende.
Montag ging es dann so richtig los. 09:00 Uhr fuhren wir los. Es ging nach Lindenfeld. Mir machten die ersten Meter im Gelände Spaß. Erst dachte ich, ich bin wieder der Langsamste, denn auf den ersten Kilometern, die über die Wiesen mit den Spurrinnen gingen, waren die anderen ein Stück vor mir. Aber bald merkte ich, daß Jan, sobald es steiniger wurde oder Wurzeln kamen, das Tempo deutlich drosselte, mir sogar zu langsam fuhr. Ich war also beruhigt, daß ich nicht wieder der Bremsklotz bin, auf den alle warten müssen. Lindenfeld erreichten wir auch ohne Probleme. Hier werden immer mehr Häuser neu aufgebaut. Vor Jahren, als ich das erste Mal hier war, wohnten nur eine alte Frau und ein alter Mann mit ein paar Kühen hier. Auch die Abfahrt von Lindenfeld ist jetzt ein gut ausgebauter Schotterweg, früher eine tiefe ausgewaschene Rinne. In dieser nun wieder erschlossenen Ortschaft machten wir eine Pause und analysierten die Probleme der KTM von Jan. Seine Kupplung trennte nicht mehr. Da er aber einen Anlasser hatte, konnte er trotzdem losfahren- bei mir wäre das um einiges schwerer geworden. Wir entschlossen uns aufgrund der technischen Probleme, die wir hier nicht lösen konnten abwärts zu fahren. Dort kommen wir dann auf eine Straße und wollten dann erst mal die 4 km nach CARANSEBES fahren. Ich konnte mich noch erinnern, daß wir dort mal mit einer GASGAS waren, die auch unterwegs streikte. Die konnten uns dann zwar auch nicht weiter helfen, aber die gegenüberliegende Werkstatt half uns mit Öl aus. Mit genug Öl in der hydraulischen Kupplung machten wir uns dann auf den Weg ins Lager. Ziel war es auf der Straße bis SLATINA TIMIS zu fahren und dann die Piste nach BREBU NOU zu fahren. So machten wir es auch kamen ohne Probleme im Lager an. Nach einer Pause mit Picknick und Trinken machten wir uns dann ohne Jan wieder auf den Weg und holten noch einige Punkte. Abends war ich dann froh, alles gut überstanden zu haben.
Dienstag waren wir dann nur zu dritt unterwegs. Jan war vom Vortage noch zu geschafft. Wir fuhren als erstes eine schöne, mir unbekannte Strecke, zum Secu- Hotel. Nach knapp 2 Stunden kamen wir an. Mit Eis und Cola bauten wir unseren Zuckerhaushalt wieder auf. Eigentlich wollten wir uns dort mit Jan treffen, der mit seiner Land Rover dorthin kommen wollte. Aber ihm waren falsche Zeiten genannt worden, so daß er viel zu spät losgefahren war. Die weiteren Strecken an diesem Tag kannte man zum Teil noch aus dem letzten Jahr, aber eine Auffahrt war dabei, die es ganz schön in sich hatte. Aber aufgrund der hervorragenden Traktion meiner schweren Maschine und zusätzlich meiner Masse kam ich dort auch relativ einfach hoch. Wir mußten nur ein bißchen auf unseren Sprit aufpassen, da wir nicht wie geplant nachtanken konnten (Jan kam nicht im vereinbarten Zeitfenster zum Treffpunkt). Aber es klappte alles wunderbar.
Am Mittwoch hatten wir einen zusätzlichen Gastfahrer. Ein anderes Team hatte ihn nach Hause geschickt, da sie auf der Donautour ihn nicht gebrauchen konnte, wenn sein Moped kaputt ist. Bei ihm zog die Bremse vorne nicht mehr. Der Mechaniker auf dem Platz konnte es wieder richten. So waren wir am Mittwoch dann einer mehr. Es ging diesmal auf die andere Seite der E 70. Ich merkte nach 3 Kilometern, daß ich heute nicht leicht bin (abgenommen???), sondern meinen Rucksack mit dem Trinken und Essen vergessen hatte. Also fuhr ich noch mal zurück, holte meinen Rucksack und fuhr den anderen hinterher, die ich weiter geschickt hatte. Kurz vor SLATINA TIMIS hatte ich sie wieder eingeholt und wir fuhren zusammen tanken. Die Tour war recht entspannt, wir hatten mit Jan nun noch einen unerfahrenen Fahrer mit, da dieser Gast in dieser Woche das erst mal im Gelände fuhr. Dann ging bei der KTM von Jan wieder was kaputt- sie ließ sich nicht mehr elektrisch starten. Nach kurzer Analyse stellte sich heraus, daß eine defekte Sicherung die Ursache war. Nach kurzer Zeit lief die KTM wieder. Mittags trennten wir uns, Martin und Tobias wollten den einen Punkt alleine anfahren, da er sehr schwer zu erreichen ist von unserer Seite. Es war mal ein Punkt der REDBULL ENDUROMANIACS. Und so war es wohl auch, sie kamen beide ziemlich abgekämpft bei uns an. Wir hatten in der Zwischenzeit Pause an einem Fluß gemacht, uns kurz frisch gemacht. Anschließend kauften wir uns im nahe liegenden Dorf ein bißchen frisches Gemüse, Eis, Cola und machten im Schatten eine etwas längere Pause. Unser Gast fuhr mit Jan wieder auf der Straße zurück. Ich hatte gesagt, der Tag der war bisher so einfach, ich wünsche mir eine Auffahrt, die mich noch ein wenig fordert. Die kam dann sofort. Es war ein steiler Weg, schmal und mit vielen Steinen und Pflanzen, die sich mit ihren Dornen immer wieder in den Sachen verfingen und uns an der Weiterfahrt hinderten. Man konnte nicht durchgehend fahren, mußte immer wieder anhalten und füßeln, einiges mit schleifender Kupplung fahren. Der Rest der Strecke war dann relativ einfach. Die Waldautobahn war so trocken wie noch nie und es staubte sogar an einigen Stellen.
Ich weiß nicht mehr ob an diesem Abend, aber ein paarmal tranken wir doch mal einen Kaffee an meinem Bus aus der Padmaschine. Auch mein Sambuca kam gut an, auch Sergios Frau nutzte ihn jeden Abends als Verdauungsschnaps, aber auch einer unserer Nachbarn von Siggis Truppe kam auf den Geschmack. So überlebte die Flasche nicht das Ende der Woche, nächstes Mal muß ich besser 2 Flaschen einpacken.
Donnerstag ging es Richtung Süden. Diesmal nahmen wir nicht die Auffahrt vom See für die lange und steile Auffahrt sondern kamen von der Seite auf diese Rampe. Dadurch sparten wir uns die untere Auffahrt vom See, die mit ihren Spurrinnen in den letzten Jahren etwas schwierig war. Ich fand zwar immer meine Spur hoch aber die anderen Mitstreiter der letzten Jahre hatten teilweise doch Probleme, so. z.B. vom letzten Jahr gerade der, dem ich immer zu langsam fuhr, verbrachte dort fast 30 Minuten, ehe er oben war- ich war beim ersten Mal oben und fand es nicht so schwer. Aber wieder zurück zu diesem Jahr- das steile Stück weiter ob meisterten wir alle ohne Probleme, auch wenn ich ein bißchen Bammel hatte, da mein Reifen schon gut Profil verloren hatte (ich fuhr diesen auch schon vergangenes Jahr). Auch der Rest des Tages ging ruhig vor sich, wir hatten keine Defekte oder schwierige Streckenabschnitte. Höhepunkt dieses Tages war der Tunnel, von dem ich schon so viel gehört hatte aber noch nie war ich dort. Man mußte um die Punkte für diesen Checkpoint zu erhalten durchfahren. Wir kamen also dort an und sahen ein langes dunkles Loch vor uns. Die Luft aus dem Tunnel war so kalt, daß der Atem auch in 20 m vor dem Eingang beim Ausatmen wie im Winter zu sehen war. Am Boden zogen wie im Gruselfilm weiße Schwaden kalter Luft lang. Wir vereinbarten ein Reihenfolge zum Durchfahren des Tunnels, da das Licht bei einigen nicht so toll ist, meins war recht gut. So fuhren wir mit sehr kurzen Abständen langsam in den Tunnel ein, ich leuchtete dem vor mir fahrenden Jan mit meinem guten Licht ein bißchen den Weg aus. Wir hatten von außen schon gesehen, daß es lange Wasserflächen geben wird. So war es auch, aber die waren nicht sehr tief und in ihnen auch keine Löcher, Müll oder andere Hindernisse versteckt. So kamen wir gut voran und auf der anderen Seite wieder heraus. Hier mußten wir wieder anhalten und die Bilder von diesem Ausgang machen. Die Luft war hier ganz anders, es war wieder sehr warm, kein Vergleich mit der anderen Seite.
Der Freitag war schnell gekommen. Am letzten Tag waren wir wieder mit Gastfahrer unterwegs. Dafür waren Martin und Jan nicht mit von der Party. Der Gastfahrer stammte auch aus Nürnberg. Sein 2. Mann konnte nicht mehr fahren, daß das Motorrad kaputt war. Wir sammelten noch ein paar Punkte, hatten ein paar Begegnungen mit rumänischen Hunden, aber ansonsten lief es ganz gut. Nur auf einem Weg am Hang lag dann mal wieder ein umgestürzter Baum, der uns Schwierigkeiten machten. Die Hanglage war für mich nicht gut, da meine Höhenangst hier durchkam. Außerdem konnte ich das Motorrad nicht ausmachen, da es nach links abwärts ging, ich aber meinen linken Fuß zum Antreten auf den Boden stellen muß, was da nicht ging. Schließlich kamen wir am Baum vorbei, ich darüber- doch der Weg hörte danach auf. Also ging es in ziemlicher Schräglage quer durch den Wald, um einen Abzweig zu finden. Oberhalb von uns mußte es weiter gehen. Schließlich fanden wir einen „Weg“. Dies war mehr ein Trampelpfad, der durch sehr hohes Farn führte. Die waren ca. 180cm und so dicht, daß man nicht im Stehen fahren konnte, da es einem immer wieder die Füße von den Fußrasten zog. Auf der sich anschließenden Freifläche angekommen, fanden wir dann auch bald den Checkpoint. Aber das hatte noch mal so richtig Kraft gekostet, ich war fix und fertig. Pünktlich kamen wir dann im Lager an und konnten unsere Liste abgeben.
Nun war also alles abgefahren, was wir in dem Zeitraum fahren konnten. Nur wenige Punkte, die vom Lager zu erreichen gewesen wären, hatten wir nicht anfahren können. Dank der guten Vorbereitung von Martin konnten wir viel fahren und mußten nicht lange die richtigen Pisten suchen. So macht es Spaß und kein Vergleich zu letztem Jahr.
Am Nachmittag wurde dann nach einer längeren Ruhepause wieder alles zusammen gepackt. Abends war dann die Auswertung und Siegerehrung. Gesamt wurden wir zweiter, bestes Team von denen, die jeden Abend wieder ins Lager zurück kamen. Sonnabendfrüh fuhr ich 08:00 Uhr los und kam gut zuhause an.