Letzte Etappe:
Nachdem ich das Federbein wieder in der KLE hatte wusste ich quasi sofort das geht nicht.
Da hätte es mir auch auf noch vernünftiger die Zähne rausgehaut. :modo:
Leider war mit der verbauten Hydraulik
OHNE das ich die Hydraulik „aufgepumpt“
habe, das Fahrwerk Knüppelhart. Im Solobetrieb bin ich auf einen
Negativfederweg von ca. 1,5 - 2cm gekommen. Als Negativfederweg favorisiere ich
ca. 1/3 des Gesamtfederweges. Das wären dann ca. 65mm. Was also tun? Insgesamt fehlten mir 7-9mm
Federlänge.
Im Africa Twin Forum habe ich zwei Lösungen gefunden die mir
beide nicht zugesagt haben.
1. Ersetzen der Originalen Africa Twin Feder gegen
die deutlich kürzere der BMW.
2. Abfeilen der Haltenasen am Dämpferelement des
Federbeins um min 5mm.
Die erste Lösung sagt mir aus zwei Gründen nicht zu:
Zum einen ist die Federrate des BMW Federbeins deutlich höher als das der AT zum
anderen weiß ich nicht wie sich die Dämfung mit einer derart starken Feder
verhält. Ich kann mir vorstellen das das Federbein nicht so
weit einsinkt quasi Federweg verloren geht, anders herum habe ich die Vermutung das das Federbein
schneller als gewollt wieder ausfährt. Wissen tu ich das aber nicht. Vielleicht
kennt sich hier jemand besser damit aus.
Die zweite Lösung… nun ja, was soll ich sagen. Die ganze
Last ruht auf den beiden Nasen die jeweils mit zwei Punkten an den Korpus der
Dämpfung geschweißt sind. Davon die Hälfte wegnehmen und damit je einen
Schweißpunkt würde die Gesamte tragende Fläche an diesem Punkt um 50% in Worten
fünfzig Prozent verringern. Die Sicherheiten im Stahlbaubereich sind vielleicht
so hoch. Im Fahrzeugbau jedoch sicher nicht.
Ich habe mir dann überlegt wie ich den Platz für die Feder
anders vergrößern kann. Das Federbein habe ich wieder Zerlegt und mir die
Einzelteile angesehen. Am Sinnvollsten erschien mir das Teil zu Verändern das
am einfachsten zu bearbeiten ist und außerdem über Reserven verfügt. Erste Idee
war den Ring der Mutter auf dem die Hydraulik liegt abzuschneiden. Da dann das
Hydraulikfitting aber durch die Hakenmutter gemusst hätte wären die Reserven
dahin gewesen. Also habe ich mir weiter überlegt das die Nasen tiefer in die
Nuten müssten um die gespannte Federlänge zu vergrößern. Damit war schnell klar
das die Nuten tiefer müssen. Das ist rel. leicht zu bewerkstelligen und die
Tragfähigkeit wird dadurch nicht berührt.
Das einzige Problem dann ist das das
Gewinde der Hakenmutter auf die Nasen stößt und so ein durchrutschen der Hülse
nicht möglich ist. Die Lösung dafür war dann auch nicht mehr weit.
Dadurch habe ich einen minimalinvasiven Eingriff getätigt.
Die Fläche die dort keine Kräfte mehr über das Gewinde abtragen kann beträgt
ca. 10% des gesamten. Betrachtet man die
Gesamtfläche des Gewindes und Vergleicht diese mit der Gesamtfläche der Nasen
halte ich die verloren gegangenen 10% Gewinde für unbedenklich. Weiterer
Vorteil: Auf die Kontermutter kann
verzichtet werden da ein Verdrehen der Hakenmutter nicht möglich ist. Nachteil:
sollte man Sie Verdrehen wollen muss man das Federbein ausbauen und zerlegen.
Aber dafür habe ich jetzt meine Hydraulik.
Auch im Bereich des Anschlusses für den Ausgleichbehälter
musste ein Stück Hülse weichen. Auch den Materialverlust halte ich für
unkritisch.
Nachher alles Zusammengebaut sieht das ganze so aus.
Alles wieder in die KLE eingebaut...
Alle Bauteile verschwinden artig hinter der Verkleidung bzw.
unter der Sitzbank. Von außen ist die Veränderung nicht so einfach erkennbar. Die Feder
ist jetzt ohne Hydraulik passend für mich. Kann also ruhig eine Tour mit viel
Gepäck kommen. Theoretisch bekomm ich Walter dann auch noch mit….
….Aber nur Theoretisch.
Alle hier gezeigten Änderungen am Rahmen und Fahrwerk führen zum Erlöschen der Betriebserlaubnis.
Eingriffe an Rahmen und Fahrwerk können die Stabilität, die Fahrdynamik und das Fahrverhalten gefährlich beeinflussen. Die Teilnahme am öffentlichen Strassenverkehr ist damit nicht zu empfehlen.
Ich kann auch für einen reinen Offroadeinsatz, ohne Grundlegende handwerkliche Kentnisse bzw. erweiterte Schweißkenntnisse das Nachmachen NICHT empfehlen.
Umbauten egal welcher Art, geschehen immer auf eigene Gefahr.
Fragen und Anmerkungen sind natürlich erlaubt.